SV Meppen VS 1. FC Saarbrücken -- 1:0 (23.04.2023)


 

Nach zuletzt sieben Spielen ohne Niederlage, verliert unser FC mal wieder ein Spiel. Dabei ist es weniger die Tatsache, dass wir ein Spiel verlieren, sondern die Art und Weise, wie...und gegen wen.

Die Hoffnungen waren groß, insbesondere nach der tollen Leistung beim Heimsieg gegen Dynamo Dresden und auch wenn die Statistiker warnten, dass eben jene Statistik klar gegen den FCS spreche und er letzte Sieg in Meppen schon über 30 Jahre zurück liegt. Wir alle hatten den Glauben, dass das Team die hervorragende Ausgangslage im Aufstiegsrennen erkennen und nutzen würde. Hatte man doch zuletzt beim abstiegsgefährdeten FSV Zwickau erst gemerkt, dass man ohne 100 Prozent-Leistung keinen 3er landen kann. Damals rettete Grimaldi's Doppelpack nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt. 

Dann tritt die Mannschaft also in Meppen an. Mit dem Wissen, dass die Konkurrenz am Vortag bereits ordentlich gepunktet hat, aber man auch mit einem Sieg beim Tabellenletzten den Relegationsplatz wieder belegen kann.

Was passierte? Von der ersten Minute an zeigte sich der FCS passiv. Kein Anlaufen, kein Pressing. Abwarten, was Meppen tut. So passierte erst mal eine ganze Zeit nicht viel. Die BlauSchwarzen mit mehr Ballbesitz und Meppen mit kleinen, aber meist harmlosen Konterversuchen. So wurde schnell das Spiel daraus, was unserem FCS nicht liegt. Gegen tiefstehende Gegner kreativ das Spiel gestalten. Dazu gesellten sich unfassbare Ungenauigkeiten. Neudecker produzierte einen Fehlpass nach dem anderen, Marcel Gaus lief viel, gewann aber kaum einen Zweikampf und selbst Adriano Grimaldi versprangen die meisten Bälle schon bei der Annahme. Von der rechten Seite in Person von Rizzuto kam nichts. Einzig Gnaase und Rabihic versuchten durch die Mitte immer wieder anzutreiben. Luca Kerber verfiel in alte Muster. Er meckerte und lamentierte mehr als er spielte. 

So waren es mehr und mehr die Meppener die sich ein Chancenplus erarbeiteten. Aber immerhin hatte unser FCS zahlreiche Eckbälle, die man dann aber sehr häufig als kurze Ecken ausführte, was bei unserer Kopfballstärke im Angriff unverständlich ist und zu kleiner Gefahr vor dem Kasten sorgte. 

So endete die erste Hälfte und es blieb nur die Hoffnung darauf, dass Rüdiger Ziehl die Pause nutzen würde um entsprechend umzustellen, da klar zu sehen war, dass so hier heute nicht viel zu holen war. Aber es geschah nichts. Keine Auswechslung, keine Umstellung. Unverändert ging es in die zweite Hälfte.

Und so unverändert, wie es auf dem Papier schien, sah es auch auf dem Rasen aus. Mit der Ausnahme, dass Meppens Trainer Ernst Middendorp seinem Team ganz offensichtlich gesagt hat, dass hier heute eventuell was zu holen sei. Meppen wurde mit jeder Minute mutiger. Saarbrücken mit jeder Minute frustrierter. 

In der 64. Minute änderte Ziehl nun die weiterhin völlig tote rechte Seite und brachte Ernst für Rizzuto und das belebte die Seite tatsächlich etwas und sollte später auch noch relevant werden. Was aber fehlte, war eine Drangphase, ein Aufweckmoment, ein "Auf geht' wir packen das!"...ein Manuel Zeitz. 

Rund 15 Minuten vor dem Ende brachte Ziehl für den rotgefährdeten Gnasse Marvin Cuni ins Spiel, der eine Großchance aus knapp 7 Metern leider neben das Tor setzte und somit weiter einen Torriecher vermissen lässt. Wäre der FC hier in Führung gegangen, Meppen wäre sicherlich auseinander gefallen. Zumal die Meppener sofort Fehler spielten, sobald man sie auch nur ein wenig anlief. Das passierte aber viel zu wenig.

So war es der eingewechselte Dominik Ernst, der sich über rechts in den 16er durchtankte, um dann von einem Meppener zu Boden gebracht wurde. Der Schiedsrichter stand gut, der Schiedsrichter sah das Foul...aber er sah ganz offensichtlich nicht wo es passierte. Denn statt dem fälligen Elfmeter entschied er auf Freistoß, den der weiterhin schwache Neudecker in die Mauer setzte.

Ein weiterer Wechsel, trotz weiterer Offensivleute auf der Bank, kam von Rüdiger Ziehl nicht mehr. Völlig unverständlich, denn die Räume für einen schnellen Justin Steinkötter oder Günther-Schmitt wären in den Meppener Reihen da gewesen. Stattdessen dachte man wohl, der eine Punkt sei als Minimalziel wohl in Ordnung. 

So kam es wie es kommen musste und Pourie versenkte einen Konter der Meppener in der 91. Minute zum 1:0 für den Tabellenletzten in den Maschen. Dem blauschwarzen Fan stellt sich wie so oft die Frage: Warum tritt man immer wieder so mutlos und unentschlossen auf? Einen Aufsteiger hat heute niemand im Stadion gesehen. Dem FC fehlt weiter die Konstanz und das wird uns wahrscheinlich auch in dieser Saison den Aufstieg kosten. Der sichere Aufstieg ist jetzt 7 Punkte entfernt und der Relegationsplatz drei Punkte. Es bleiben fünf Spiele. Die gute Ausgangslage ist weg, die Hoffnung aber noch da. Wenn man jetzt in den letzten 5 Spielen 15 Punkte holt, ist der Traum von Liga 2 noch möglich. Die Zeit der Ausreden und Patzer ist jetzt allerdings vorbei. 

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